Gelungener Aufbruch

1996, Schülerinnen A (14 und 15 Jahre). Links Stefanie Ernwein, rechts Ines Kraus. In der Mitte Lisa Schorr, die inzwischen im Trikot von Saar 05 in 11,34 Sekunden den 100 Meter-Landesrekord der Frauen hält.

Der Optimismus, den man im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der LG Saar 70 beim TVI hegte, war berechtigt. Die vertrauten Sterne des Illinger Leichtathletikhimmels leuchteten weiter, neue kamen hinzu. Ines Kraus, Isabell Geßner, Isabelle Niklas, Stefanie Ernwein und Anika Mayer schafften bei Landesmeisterschaften mit den Teams der LG Saar 70 den Sprung aufs Siegertreppchen, Ines und Isabelle auch in der Einzelwertung. Auch die Jungs waren stark: Karsten Thinnes, Tim Kraus, Till Schuh, Marc und David Strauß, Tobias Schnur, Alexander und Konstantin Weber. Letzterer war 1998 als 14-Jähriger Landesmeister im Kugelstoß, der gleichaltrige Tobias war Vizemeister im Hochsprung. Die vorbildliche Zusammenarbeit von Schule und Verein zeigte sich beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“. Die Mädchen des Illtal-Gymnasiums gewannen den Landesentscheid  dreimal in Folge: 1995, 1996 und  1997. Ines,  Stefanie und Anika waren Stützen dieser Mannschaft. Auch die Jungen des IGI siegten zweimal, 1996 in der WK IV (12- und 13-Jährige), die noch nicht nach Berlin fährt, dann auch zwei Jahre später in der WK III. Das Team um den überragenden Christian Hager vom LC Rehlingen erkämpfte in Berlin einen hervorragenden 12. Platz. Dass das kleine Saarland nicht wie gewohnt abgeschlagen am Ende der Tabelle landete, war mit das Verdienst der Leichtathleten des TVI.

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Foto links: IGI-Mädchen 1997 in Berlin; oben von links: Carina Büchner, Maren Schläfer , Stefanie Ernwein, Carla Schläfer, Ines Kraus; vorne Sylvia Dörr, Bettina Seekatz, Anja Schuler, Angelina Bost, Christine Dietzen
Foto rechts
: IGI-Jungen WK IV  nach ihrem Sieg 1996 in Saarbrücken; hinten von links David Strauß, Christian Hager, Pascal Kopp,  Carsten Thinnes, Konstantin Weber; vorne Stephan Hager, Marc Strauß, Alexander Weber, Eric Huwer, Sebastian Kleer

Beim Stichwort „Zusammenarbeit von Schule und Verein“ fällt dem Chronisten der von ihm entwickelte „Kapellenlauf“ ein. Es ist ein Lauf, im Idealfall der gesamten Schule, rund um das Schulzentrum mit der Bergkapelle als markantem Wendepunkt. Der Rundkurs ist etwa 1600 Meter lang. Bei jedem Sportfest des IGI gehörte ab Ende der 80er-Jahre dieser Lauf zum Programm. Auf durchgehende exakte Zeitmessung wurde verzichtet, nach dem Zieleinlauf füllte jeder Teilnehmer umgehend die ihm im Zielkanal ausgehändigte nummerierte Karteikarte aus. Da nicht die Klassen, sondern die Jahrgänge geschlossen liefen (meistens genügten drei Läufe), konnte so mit einer Handvoll Helfern in kürzester Zeit die Rangfolge der Läufer und Läuferinnen für jeden Jahrgang ermittelt werden. Eine Stunde nach dem Lauf hingen die Ergebnislisten am Schwarzen Brett, auch die Siegerehrung fand umgehend statt. Bei jedem Kapellenlauf wurden Talente entdeckt. Viele fanden den Weg zu den landesweit bekannten  „Illtal-Crossies“, der Neigungsgruppe Langlauf des IGI.

Johannes Schulz (links, Nr. 1) bei den Süddeutschen Meisterschaften

 
Drei Sieger des Kapellenlaufes schafften über den TVI den Sprung unter die Top Ten des Deutschen Leichtathletikverbandes:  Stephan Schütz, Frank Meiser und Johannes Schulz. Letzterer gewann mehrmals die Saarländischen Schullaufmeisterschaften. Mit inzwischen viertausend Startern ist dies landesweit der größte Schulsportwettbewerb. Von Beginn an gehörte das IGI hier zu den erfolgreichsten saarländischen Schulen.

Johannes Schulz war in der Altersklasse M 15 und dann in den beiden Jahren als B-Jugendlicher der Ausnahmeläufer im Saarland, war vom 800 Meter- bis zum 10 km-Straßenlauf konkurrenzlos. Er stellte mehrere Landesrekorde auf, dank seiner Vielseitigkeit sogar einen Kreisrekord im Blockmehrkampf. Über 2000 Meter Hindernis wurde er in Regensburg 2003 bei der B-Jugend in 6:18,42 Minuten mit Kreisrekord süddeutscher Vizemeister. Seine Vereinskameraden Uwe Kiewel und Alessandro Polizzi führte er souverän zur Landesmeisterschaft  in der 3x1000m-Staffel. Das Trio wurde mehrfach vom SLB zu Länderkämpfen berufen.

Foto: Johannes Schulz, Uwe Kiewel und Alessandro Polizzi posieren mit dem bestens aufgelegten 100m- Olympia-sieger Donovan Bailey beim Pfingstsportfest im Jahr  2001 in Rehlingen.

Johannes gewann kurz zuvor den international besetzten 1000m-Lauf der Schüler A in 2:43,57 Minuten. Zum Rahmenprogramm dieses Sportfestes gehören traditionell die Landesmeisterschaften der 3×1000 Meter-Staffeln der Schüler und Schülerinnen B. Der TVI war hier Stammgast. Julian Grundhöfer und Jonas Wilhelmi siegten 2004 zusammen mit ihrem LG-Staffelkameraden Thomas Huckert vom TuS Wiebelskirchen.

Im Kreis Neunkirchen/St.Wendel prägen zur Jahrtausendwende der TV St. Wendel und die LG Saar 70 das Bild. Ein Blick in die Kreisbestenliste 2002 offenbart die Stärke der Leichtathleten des TVI. Ihnen glückte  2002  rund  150-mal  der Sprung unter die 10 Besten des Kreises. Der TVI allein stellte 30 Kreismeister. Tina Backes (Jugend B) heimste sechs Titel ein, vier Titel erkämpften Eva Niklas (W 9), Alessandro Polizzi (M 15) und Konstantin Weber, der bei der Jugend A 5,64 Meter weit und 1,68 Meter hoch sprang. Dreifache Titelträger waren Alexander Weber, Dominik Maurer und Wiebke Schmitt (W 11). Das Double schafften Astrid Schirra, Uwe Kiewel, Tobias Schnur, Rouven und Bettina Niklas. Wiebke Schmitt ist ein Beispiel für die vielseitige Grundausbildung, um die man sich beim TVI bemüht: Sie gewann den Dreikampf und den Crosslauf, siegte dort auch mit der LG-Mannschaft. Ihre Stärke aber wurden mehr und mehr die Wurfdisziplinen, wo ihr auch auf Landesebene mehrfach der Sprung aufs Siegertreppchen glückte. Im Jahr 2010 erwarb Wiebke nach entsprechenden Lehrgängen des SLB die Übungsleiterlizenz, arbeitet seitdem sehr engagiert als Trainerin im TVI.

Wiebke Schmitt bei ihrer Lieblingsdisziplin

Geschrieben von wolfiweber

10. März 2011 um 15:57

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