Gute Kitas: Schweden macht es vor

In Schweden wurde schnell die Konsequenz aus dem gezogen, was zahlreiche Studien belegen: Nirgendwo im Bildungsbereich wirkt sich staatliche Förderung stärker aus als in der frühen Kindheit. Wer schon in der Kita gefördert wird, hat insbesondere einen besseren Start in der Schule.
Auch hierzulande hat man verstanden, dass den Kleinsten die größte Aufmerksamkeit gebührt. Während der ersten Lebensjahre entwickeln sich die Kinder sehr rasch. Auch wenn sie sich sprachlich noch nicht gut ausdrücken können, kommunizieren 1- und 2-Jährige ohne Unterlass mit ihrer Umwelt, sie sind neugierig und kreativ. In den Kitas entscheidet sich die Zukunft unseres Landes! Aus dieser Erkenntnis heraus entstand das Gute-KiTa-Gesetz, mit dem der Bund die Länder dabei unterstützt, die Kita-Qualität zu verbessern.
Am 1. Januar 2019 ist das Gute-KiTa-Gesetz in Kraft getreten. 5,5 Milliarden Euro investiert der Bund in den kommenden vier Jahren. Die Länder entscheiden, wie sie das Geld nutzen. Im Saarland sollen die Familien bei den Kita-Beiträgen entlastet werden. Bis 2022 will man die Beiträge halbieren.
Kritiker dieser Entscheidung hätten lieber die Rahmenbedingungen verbessert, in erster Linie etwas gegen die akute Personalnot unternommen. Optimal wäre es, wenn eine Fachkraft sich um 3 Kinder kümmern würde. In der Praxis sieht es anders aus: In jeder fünften Kita kommen 8 und mehr Kids auf eine Fachkraft. Die Folge: Ein Viertel der Kita-Mitarbeiter steigt wegen der enormen Arbeitsbelastung während der ersten vier Arbeitsjahre aus. Neben einem guten Fachkraft-Kind-Schlüssel geht es auch um die Qualifizierung der Fachkräfte. In Schweden muss man als angehender Vorschulpädagoge oder als angehende Vorschulpädagogin ein dreijähriges Hochschulstudium absolvieren. Die Folge: bessere Bezahlung und deshalb auch deutlich mehr Männer als bei uns, die sich für diesen Beruf entscheiden.
Zumindest eine Auflockerung und Entlastung des Kita-Alltags bringt das Projekt „Kindergarten Kids in Bewegung“, eine Initiative des Landessportverbandes für das Saarland und des saarländischen Bildungsministeriums. Mehr als hundertmal haben  Sportvereine und Kindergärten bisher das finanziell großzügig geförderte Angebot angenommen, unter ihnen auch der TV Illingen und die Kita Hirzweiler/Welschbach. Hier herrschen in den durch viel Bewegung geprägten Übungsstunden beste, man kann sagen: skandinavische Arbeitsbedingungen. In Schweden und Norwegen kommen in den Kitas bei den Ein- bis einschließlich Dreijährigen 3 Kinder auf einen Betreuer, bei den Vier- bis Sechsjährigen 6 Kinder.
Mit einem guten Dutzend Kids zwischen 3 und 6 hat es Wolfgang Weber, Übungsleiter des TVI, in seinen Übungsstunden in der Kita Hirzweiler/Welschbach zu tun. Unterstützt wird er immer von einer Fachkraft der Kita – optimale Arbeitsbedingungen, die allen Beteiligten viel Spaß machen, wie die folgenden Fotos zeigen.

S4

Sophia springt ganz vorsichtig über Milo

P2

Dreht euch nicht um, der Plumpsack geht herum!

Geschrieben von wolfiweber

1. Januar 2020 um 11:08

Abgelegt in Das Jahr 2020

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