Louisa Grauvogel vom TV Ottweiler, Aushängeschild der LG Saar 70, zu der ja auch der TV Illingen gehört, hat jüngst mit zwei sportlichen Glanztaten für Furore gesorgt.
Bei den U20-Weltmeisterschaften in Eugene (USA) hat Louisa Ende Juli im Siebenkampf mit 5621 Punkten Rang fünf belegt, knapp hinter ihrer Nationalmannschaftskollegin Celina Leffler aus Koblenz. Vor den beiden lagen drei Ausnahmeathletinnen: Morgan Lake (Großbritannien, 6148 Punkte), Yorgelis Rodriguez (Kuba, 6006 Punkte) und Nadine Visser, Niederlande, 5948 Punkte). Lake, mit 17 Jahren noch U18, stellte einen neuen Chmpionchip Record auf, gewann vier Tage zuvor auch den Hochsprung mit 1,92m. Wie Lake und Rodriguez mischt auch Visser schon bei den Aktiven mit. Bei der EM in Zürich hat sie knapp das Finale im Hürdensprint verpasst.
Louisa konnte in Eugene in drei Disziplinen persönliche Bestleistungen aufstellen, die ihr auch in der Endabrechnung einen neuen Hausrekord bescherten. Besonders freute sie sich über ihre 12,12 Meter im Kugelstoß. „Ich habe mich zwar ein bisschen geärgert, weil zwar alles ok war, aber außer im Kugelstoß nicht berauschend“, gestand sie nach dem abschließenden 800-Meter-Lauf, wo sie sich mit starken 2:20,12 Minuten als Siegerin ihres Laufs noch von Rang sechs auf Rang fünf vorkämpfte. Ein dickes Lob ging an Mitstreiterin Celina Leffler. Schon in der Woche zuvor waren beide im Trainingscamp der deutschen Nationalmannschaft in Salem (70 km nördlich von Eugene) ein unzertrennliches Duo, auch in Eugene halfen sie sich gegenseitig durch den Wettkampf. „Ohne Celina hätte das alles nicht so viel Spaß gemacht!“, bemerkt Louisa. Wahrscheinlich wartet im kommenden Jahr bei der U20-Europa-Meisterschaft der nächste gemeinsame Auftritt, denn beide sind erst 18, dürfen noch ein weiteres Jahr in der Jugendklasse starten.
Nun traf sich das Duo bei der Deutschen U20-Meisterschaft in Wattenscheid, im Finale über die 100 Meter Hürden. Die beiden Mehrkämpferinnen hatten ihren Spaß beim Wildern in fremdem Revier, ließen den Hürdenspezialistinnen keine Chance. Louisa stürmte in 13,89 Sekunden zu Gold, hinter ihr holte Celina in 14,05 Sekunden Silber. „Vom Rennen bekam ich nichts mit, erst im Ziel habe ich gemerkt, dass ich gewonnen hatte“, verkündet eine überglückliche Louisa. „Von Eugene war ich noch ziemlich platt, aber ich hatte ja nichts zu verlieren, konnte hier in Wattenscheid frei auflaufen. Im Siebenkampf bin ich viel aufgeregter beim Hürdenstart, da es die erste Disziplin ist und dazu noch eine wacklige“, gesteht die Schülerin des Gymnasiums am Rotenbühl in Saarbrücken, einer von 39 „Eliteschulen des Sports“ in Deutschland. Diese Schulen schaffen für die jugendlichen Sportler und Sportlerinnen optimale Bedingungen. „Durch die Möglichkeit, die Schulzeit ein Jahr zu strecken, wird vieles entzerrt, man kann sich mehr aufs Training konzentrieren“, erklärt Louisa.
Beste schulische Ausbildung und sportliche Spitzenleistungen sind für Louisa Grauvogel kein Widerspruch. Aber eine enorme Kraftanstrengung sind sie allemal. Louisas Kommentar ist deshalb verständlich: „Ich bin echt froh, dass die Saison für mich jetzt zu Ende geht! “
Duo der Extraklasse: Louisa (links) und Celina
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Rückblick:
St. Wendel, 21.06.2008
Louisa, 12, hebt ab und landet jenseits der 5-Meter-Marke. Eines meiner wenigen Fotos, mit denen unser selbstkritisches Fräulein zufrieden war.
Wir alle waren damals beeindruckt und begeistert von Louisas Auftritten. Und wir waren uns einig: Aus der wird doch ganz bestimmt mal eine ganz Große!
Talente wie Louisa hatten wir immer wieder in unserer LG, und immer wieder hegten wir große Erwartungen. Die wurden meist enttäuscht. So
kometenhaft wie unsere Hoffnungsträger auftauchten, so kometenhaft verschwanden sie wieder.
Anders bei Louisa. Hier sind Träume in Erfüllung gegangen!
Wunderbar!